… aber weg sind wir noch lange lange nicht !!!
Pünktlich zum 31.03.2014 haben wir, die Wagengruppe Sand im Getriebe, den temporären Wagenplatz an der Pädagogischen Hochschule verlassen.
Befahren hatten wir diesen im Juli 2013 im Zuge der Kuca Aktionstage, um unsere Solidarität mit deren Kampf um selbstverwaltete Räume zu zeigen. Da auch für unsere Gruppe kein Lebensraum bestand verblieben wir bis zum heutigen Tag auf diesem Platz. Leider ist unsere gemeinsame Zeit in Littenweiler nun beendet.
Für die Unterstützung und Hilfe der Studierendenvertretung der PH und den Menschen aus dem Kuca, ohne die unsere Duldung so nicht möglich gewesen wäre, möchten wir uns bedanken.
Wir verlassen diesen Platz, weil wir uns an getroffene Abmachungen halten.
Wir verlassen diesen Platz, obwohl die geplanten Gentrifizierungsmassnahmen noch lange nicht erfolgen werden und nichts gegen eine längere Zwischennutzung spricht.
Wir verlassen diesen Platz, trotz der Perspektivlosigkeit vor der wir nun stehen.
Einmal mehr geht unser Dank an die Behörden der Stadt, die unsere Gesprächsbemühungen immer wieder ins Leere laufen lassen. Anscheinend möchte sich mit unliebsamen Themen nicht auseinander gesetzt werden. Statt dessen wird auf Gesprächsanfragen mit Floskeln wie “Gespräche mit der Wagengruppe Sand im Getriebe erachten wir als entbehrlich” und ” wir haben schon genug Wagenplätze in Freiburg ermöglicht, wir sehen für weitere Wagenplätze keinen Bedarf.”
Wir jedoch sehen Bedarf an einem zweiten selbstverwalteten Wagenplatz in Freiburg.
Und wir denken, dass auch die Stadt Freiburg diesen Bedarf sieht. Denn warum sonst sollte sie mit den ihr zur Verfügung stehenden Mitteln, wie Ablehnung von Gesprächen, Wagendurchsuchungen, DNA- Entnahmen und Wagenbeschlagnahmungen versuchen, diesen anscheinenden “Nicht- Bedarf” zu bekämpfen?
Neuster Streich der Stadtverwaltung ist die neue “Sicherheitsarchitektur gegen Wagenburgen”, so werden mit großem Aufwand potenzielle Stellflächen unbefahrbar gemacht. So schmücken hochgestapelte Baumstämme, Leitplankenverhaue, Bahnschwellen etc. die Zugänge von freien Flächen.
Aber nicht nur gegen Wägler_Innen rüstet die Stadt auf. Auch wird gerade eine “Stadtpolizei” in Form eines Kommunalen Ordnungsdienst, geschaffen. Der Gemeinderat stimmte am 25.03.14 für eine neue Schlägereinheit, ausgestattet mit polizeilichen Befugnissen und Chemiewaffen. Diese soll auch mit unmittelbaren Zwang und bewaffnet mit Pfefferspray für Ordnung und Ruhe in der Innenstadt sorgen. So soll unterbunden werden, dass Menschen sich unter freien Himmel treffen können. Treffen dürfen wir uns nur noch in Kneipen, Clubs, Bars…. Dort müssen wir dann ein überteuertes Bier kaufen. Auf der Straße dürfen wir uns dann nur noch aufhalten, um die Lokalität zu wechseln. Ein Bierchen mit Freunden auf dem Augustinerplatz zu trinken hängt dann von der Willkür dieser Hilfssherifs ab.
Wir haben es satt, dass wir ständig vertrieben werden.
wir haben es satt, dass wir von Ordnungsamt und Polizei schikaniert werden.
Wir haben es satt, dass uns die letzten Räume und Plätze, bei denen kein Konsumzwang herrscht, rar gemacht werden.
Wir haben es satt, dass die Stadtverwaltung an den Bedürfnissen der Bewohnerinnen vorbei handelt.
Die Stadt gehört allen!
August bleibt!
KTS bleibt!
Gartenstraße 19 bleibt!
KuCa bleibt!
Und wir sind und bleiben SAND IM GETRIEBE in Freiburg!