Auf die Wagenplätze fertig los

am busbahnhofAm 24. Mai protesierten in Freiburg – am Tag vor den Wahlen – über 70 Radler_innen unangemeldet für die sofortige Herausgabe der am 14. April (!) beschlagnahmten Bauwagen und LKW der Wägler_innen Gruppe “Sand im Getriebe”. In einer mehr als dreistündigen Raddemo ging es quer durch die Innenstadt und zu verschiedenen Stationen im Freiburger Süden. Die lautstarke und öffentlichkeitswirksame Aktion verlief ohne nennenswerte Zwischenfälle und endete mit einer Zusammenrottung vor dem ehemaligen Wagenplatz Kommando Rhino auf der Vauban, wo nun das graue aber ökosoziale M1-Hotel steht…

Gut 50 Menschen versammelten sich am Nachmittag des 24. Mai am Freiburger Omnibusbahnhof. In Redebeiträgen wurde auf die Situation der vor 6 Wochen geräumten Wagenburg SiG eingegangen und – wie auf der gesamten Demo – zur Love-or-Hate Parade “Freiburg… you can get it if you really want” am 7. Juni mobilisiert. Gegen 15:40 setzte sich der Zug mit knapp 70 Radler_innen in Richtung “Grün” in Bewegung. Die mit Motorad-, Fahrrad- und Wannenbullen ausgerüsteten Ordnungskräfte waren zuvor zwecks Verhandlungen an eine mirgebrachte Aluminiumleiter mit der Aufschrift “Versammlung!” verwiesen. Überhaupt hatten sich die Demonstrant_innen dekorativ so einiges einfallen lassen.

Die Demo durchquerte lautstark und mit fetziger Musik das Sedanquartier um über den Platz der Alten Synagoge zum völlig überfüllten Bertoldsbrunnen zu gelangen. Nach einer knappen halben Stunde mit Redebeiträgen, vielen Flugblättern und ohne ÖPNV ging’s weiter in Richtung Ordnungsamt. Hier gab es eine KOD-kritische Rede der Studierendenvertretung der Universität, bevor als nächste Station der Wiehrebahnhof erhielt. Hier wurde in einem Straßentheater “OB-Salomon” nach holprigem Auftitt mit einem Sandkuchen getortet. Durch die Wiehre ging’s dann über die bald leer stehende Bullenakademie – mit Redebeitrag aus dem Recht-auf-Stadt Netzwerk – zum alten SiG-Standort am G&M und weiter zum Langemarck-Straßenfest. Nach 18 Uhr endete die Demo dann am Paula-Modersohn Platz auf der Vauban.

Die Bullen stressten noch vor Schichtwechsel wegen Herumlungerns und das noch immer vom Rhino-Kampf mit Farbeiern geschmückte M1-Hotel wurde mit einem Zentner Sand beglückwünscht.

Wir bleiben Sand-im-Getriebe! Rückt die Karren raus, ihr Vollhorstvertreter!